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Anhang A Glossar

 

Abomasterobjekt
Jedes Objekt einer Objektgruppe kann Abomasterobjekt sein und eine gewisse Anzahl Abonnenten besitzen. Ein Abomasterobjekt sendet an seine Abonnenten regelmäßig Synchronisationsevents, wenn es selbst das Masterobjekt der Objektgruppe ist, sonst werden empfangene Synchronisationsereignisse einfach an die Abonnenten weitergeleitet.

Abonnementmechanismus
Synchronisationsmechanismus zur Replikation von Objekten. Ein Hauptobjekt (Abomasterobjekt) versorgt dabei seine Abonnenten mit den notwendigen Daten.

Abonnentobjekt
Jedes Slaveobjekt einer Objektgruppe ist automatisch Abonnent eines Abomasterobjektes.

Avatar
Stellvertreterobjekt für einen Nutzer in der virtuellen Umgebung, wird für dessen Visualisierung benötigt. In virtuellen Umgebungen ist der Nutzer integraler Bestandteil des Systems. Deshalb muß der Nutzer eine Repräsentation (einen Avatar) im System besitzen.

Broadcast
Broadcast ist eine Methode, bei der alle existierenden Stationen in einem (Teil-) Netz eine einmalig abgeschickte Nachricht empfangen können. Wesentlich ist, daß die Nachricht dabei lediglich einmal gesendet wird und alle Stationen die Nachricht gleichzeitig empfangen. TCP/IP realisiert Broadcastnachrichten über spezielle Broadcastadressen.

Console_listener
Dieses Verwaltungsmodul stellt die Möglichkeit zur Verfügung, über die Tastatur Ereignisse an das System zu übergeben.

Dead Reckoning
Mit Dead Reckoning wird eine Methode bezeichnet, die es ermöglicht, Synchronisationen in verteilten Umgebungen einzusparen. Dabei berechnen zwei autonome Objekte ihr zukünftiges Verhalten aus ihrem aktuellen Zustand. Zur Synchronisation reicht dann in der Regel die Übertragung der Zustandsdaten in einem größeren Zeitraster aus. Muß ein Objekt beispielsweise zur flüssigen Darstellung 25 mal pro Sekunde seinen aktuellen Zustand anzeigen, so sind ohne Dead Reckoning die Zustandsdaten 25 mal pro Sekunde zu übertragen. Wird Dead Reckoning eingesetzt, kann ein Objekt seinen Zustand auch dann aktualisieren, wenn keine Synchronisation der Zustandsdaten erfolgt. Das Objekt ändert dann seinen Zustand selbständig aufgrund definierter Regeln.

DOF
DOF steht für degrees of freedom und bezeichnet die Freiheitsgrade die ein Eingabegerät besitzt. Ein Eingabegerät besitzt 6 DOF wenn z.B. Bewegungen in jede Raumrichtung und Drehung um die drei Achsen möglich sind. Eine Standardcomputermaus besitzt lediglich 2 DOF.

Event
Events oder Ereignisse sind die Basis der Kommunikation im Voodie System. Ein Ereignis wird als Nachricht von einem Absender an einen Empfänger geschickt. Ereignis und Nachricht stehen also in einem gewissen Zusammenhang. Ereignisse im Voodie System beinhalten einen Ereignistyp und einen Nachrichtenteil, so daß prinzipiell auch von Nachrichten gesprochen werden könnte. Darauf wurde aber aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Absender und Empfänger müssen nicht auf derselben Station residieren. Der Transport der Ereignisse erfolgt, durch die Verwaltungsmodule des Voodie Systems, für Sender und Empfänger transparent.

Interaktionsdämon (ID)
Der Interaktionsdämon ist ein Verwaltungsmodul im Voodie System. Er erzeugt, verwaltet und zerstört Objekte, überwacht und regelt Interobjektkommunikationen (z.B. Kollisionserkennung) und leitet Ereignisse an die entsprechenden Objekte weiter. Jede Station besitzt einen ID. Er ist immer an einen Teilnehmer oder eine Station gekoppelt. Dabei werden vom ID lediglich die Objekte verwaltet, die sich in einer gewissen räumlichen Umgebung um sich selbst befinden. Der ID ist beweglich.

Masterobjekt
Das Masterobjekt einer Objektgruppe ist dasjenige Objekt, welches die Objektkontrolle innehat.

Multicast
Multicast (auch IP-Multicast) ist eine Methode, die es ermöglicht, Daten an mehrere Empfänger gleichzeitig abzusetzen, ohne dabei jeden Empfänger einzeln anzusprechen. Dabei werden aber nicht wie beim Broadcast alle existierenden Empfänger angesprochen, sondern lediglich einige. Welche Empfänger angesprochen werden, wird über Multicastgruppen festgelegt.

Mutex
Mutex ist ein Kunstwort aus Mutual und Exclusion (gegenseitiger Ausschluß). Eine Mutex wird in Systemen benötigt, bei denen eine Ressource (z.B. Variable, Gerät u.a.) von verschiedenen Modulen abwechselnd benutzt werden soll. Der Teil der Instruktionen, in dem Benutzung der Ressource erfolgt, wird als kritischer Abschnitt (critical section) bezeichnet. Eine Mutex wird dabei von jedem der Module am Anfang eines kritischen Abschnitts gesperrt, so daß kein anderes Modul auf die Ressource zugreifen kann. Am Ende des kritischen Abschnitts wird die Mutex wieder freigegeben.

Net_listener
Dieses Verwaltungsmodul des Voodie Systems regelt den Empfang von Daten über das Netzwerk. Diese Daten werden im NET_LISTENER Modul in Ereignisse umgewandelt und weitergegeben.

Net_sender
Dieses Verwaltungsmodul des Voodie Systems ist für das Senden von Daten über das Netzwerk zuständig. Diese Daten sind generell Ereignisse. Das NET_SENDER Modul setzt die Ereignisse dabei entsprechend um.

Objekt
Allgemein sind Objekte in virtuellen Umgebungen autonom agierende Einheiten, die die Umgebung mit Leben füllen. Sowohl Gegenstände, als auch Avantare sind Objekte einer virtuellen Umgebung.
Aus Anwendersicht ist ein Objekt im Voodie System eine eigenständig agierende Einheit, die durch Senden von RENDER Events in der Lage ist, sich darzustellen. Solche Objekte sind Voodie Objekte. Wenn nicht ausdrücklich von der Implementation in C++ geredet wird, bezeichnet der Begriff Objekt ein Voodie Objekt bzw. ein Objekt in der virtuellen Umgebung (z.B. Tisch, Ball, Avatar o.ä.).
Da das Voodie System in einer objektorientierten Programmiersprache implementiert ist, sind Voodie Objekte auch aus der Sicht des Programmierers Objekte. Neben den Voodie Objekten sind aber auch alle Verwaltungsmodule als Objekte implementiert.

Objektabonnement
siehe Abonnementmechanismus.

Objektguppe
Objekte im Voodie System besitzen u.U. Repräsentationen auf anderen beteiligten Stationen. Mit Objektgruppe ist die Gesamtheit dieser Repräsentationen eines Objektes gemeint. Eine Objektgruppe besteht aus einem oder mehreren Objekten, die voneinander abhängig sind, sich also synchronisieren müssen. Eine Objektgruppe setzt sich aus einem Masterobjekt und keinem oder mehr Slaveobjekten zusammen.

Objektidentifikator (ObjektID)
Jedes Objekt im Voodie System besitzt einen eindeutigen Identifikator. Dieser Identifikator sieht allgemein so aus:
<hostname>:<Objektnummer>
<hostname> ist dabei die Adresse der Station, auf der das Objekt residiert und <Objektnummer> steht für die stationseindeutige Nummer des Objektes

Objektinformigramm (OI)
Ein Objektinformigramm stellt eine Art Abbild eines Objektes dar, welches vorzugsweise dazu benutzt werden soll, die Informationen eines Objektes über das Netzwerk anderen Teilnehmern zur Verfügung zu stellen, ohne das Objekt selbst übertragen zu müssen. Es enthält wichtige Informationen eines Objektes. Derzeit sind diese Informationen der Identifikator des Objektes (ObjektID) und die Klasse (den Typ) des Objektes
In späteren Implementationen sollten weitere Informationen (z.B.: Erzeugungsparameter oder allgemeine Geometrieinformationen) im OI enthalten sein. Mit Hilfe der OI kann ein Teilnehmer entscheiden, welche Objekte für ihn relevant sind und diese Objekte dann abonnieren.

OI-Objekt, OI-Verwalter
Im Voodie System existiert ein spezielles Objekt, welches die Verwaltung der OI übernimmt. Jede Station besitzt ein solches OI-Objekt.

RENDER Event
Objekt einer virtuellen Umgebung müssen die Möglichkeit der Visualisierung besitzen. RENDER Events sind Ereignisse, die ein Objekt im Voodie System an das Visualisierungsmodul bzw. die Renderapplikation sendet. Dort wird das Ereignis entsprechend verarbeitet.

Renderer
Dieses Verwaltungsmodul des Voodie Systems ist der Empfänger für RENDER Events.

SEND_ALL_OI Event
Ein spezielles Ereignis zur Anforderung aller verfügbaren OI eines Teilnehmers.

Slaveobjekt
Ein Slaveobjekt ist ein Objekt einer Objektgruppe, welches nicht die Objektkontrolle besitzt.

Station
Allgemein versteht man unter einer Station einen Rechner, der Bestandteil einer verteilten Anwendung ist. In Bezug auf die vorliegende Implementierung ist eine Station die Einheit aus Computer, Netzwerkanschluß und Voodie Applikation. Dabei kann (in der jetzigen Implementierung) auf einem Computer mit einem Netzwerkanschluß nur eine Voodie Applikation laufen.

TCP
Transmission Control Protocol. Verbindungsorientiertes Protokoll, welches auf UDP aufsetzt. TCP stellt Mechanismen für Fehlerkorrektur und Sequenzkontrolle zur Verfügung. Der dadurch entstehende Mehraufwand führt zu geringerem Datendurchsatz.

UDP
User Datagram Protocol. Ein paketorientiertes, verbindungsloses Protokoll zur Datenübertragung. UDP beinhaltet keine Mechanismen zur Fehlerkorrektur. Es ist auch möglich, daß UDP Datagramme in einer anderen Reihenfolge beim Empfänger ankommen, als der Sender sie abgeschickt hat. Mit UDP ist dadurch aber auch ein höherer Datendurchsatz möglich als mit verbindungsorientierten Protokollen (z.B. TCP).

virtuelle Umgebung, verteilte virtuelle Umgebung
In dieser Arbeit wird unter einer virtuellen Umgebung ein System verstanden, welches die dreidimensionale Darstellung und Modellierung der Umgebung, deren interaktive Manipulation in Echtzeit und den Nutzer als integralen Bestandteil dieser Umgebung beinhaltet.
Eine verteilte virtuelle Umgebung ist eine virtuelle Umgebung, die die gleichzeitige Benutzung durch mehrere geographisch getrennte Teilnehmer erlaubt.

Voodie
Virtual objectoriented distributed interactive environment
Name des Prototypen, der den vorgestellten Mechanismus implementiert und des Projektes an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar, das sich mit verteilten virtuellen Umgebungen befaßt.




mm
letzte Änderung: 05.05.1999, marko[at]netz-meister[punkt]de